Leitziele unserer Arbeit

Für uns als Kindergartenteam steht an erster Stelle der Ansatz einer kindgemäßen und situationsorientierten Erziehungsform. Durch diesen Ansatz sind wir der Auffassung, der Lebenswirklichkeit der Kinder und ihrer Familien am ehesten entsprechen zu können.

Mit einer zielgerichteten, situationsorientierten Pädagogik sollen die Kinder nachhaltig lernen, ihre Bildungspotentiale zu entdecken und zu entfalten.
Dabei kommt der Sprachförderung bei uns ein sehr hoher Stellenwert zu.

Pädagogische Grundsätze

Die pädagogische Arbeit unseres Kindergartens ist nach dem Offenen Konzept ausgelegt.

Neben den Erziehungszielen der Kindergarteneinrichtung kommt dabei den Interessen und Themen des Kindes eine zentrale Bedeutung zu.

Im Laufe des Tages bieten wir verschiedene Bildungsbereiche wie z.B. Forschung/Mathematik, Musik, Kreativität, Feinmotorik, Kognition, Bewegung sowie Sprachförderung an. In extra dafür vorgesehenen Räumen  können die Kinder an Angeboten in den jeweiligen Bildungsbereichen teilnehmen. Für den Bereich Bewegung steht uns die Sporthalle der Schule oder das Gelände der Deutschen Botschaft zur Verfügung, welche den Kindern vielfältige Möglichkeiten bietet.

Durch die Arbeit in Funktionsbereichen können die Kinder frei wählen, in welchem Bereich sie ihre Zeit verbringen und an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten. Die Kinder werden motiviert, möglichst alle Bereiche zu besuchen und die Angebote in Anspruch zu nehmen.

In der Kindergartenzeit ist für die Kinder wichtig, trotz des offenen Konzepts feste Bezugspersonen zu haben. Daher arbeiten wir nach dem Bezugserziehersystem. Jede Erzieherin hat ihre festen Bezugskinder, die in der Regel auch vom ersten bis zum letzten Kindergartenjahr nicht wechseln.

In diesem Zusammenhang übernimmt der Kindergarten insbesondere die Aufgaben der Vorschulpädagogik und bereitet innerhalb eines mit der Grundschule erarbeiteten, gemeinsamen Konzepts den Übergang in die erste Klasse vor. In diesem Rahmen findet ca. 3 Monate vor Übergang in die Grundschule eine Übungseinheit des „Marburger Konzentrationstrainings “ statt. Diese wird von der Schulsozialpädagogin geleitet und von einer Erzieherin begleitet. Dieses Modul umfasst 12 Einheiten und erleichtert den Kindern den Eintritt in die Grundschule.

Um unsere Ziele zu verwirklichen und umsetzen zu können, ist es wichtig und notwendig, die Lebenswelten und Bedingungen unserer Kinder und Familien genau zu betrachten. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.

Unser Kindergarten ist eingebettet in das Gesamtkonzept der Ernst-Reuter Schule, deren Anliegen es ist, dem Kind von Eintritt in den Kindergarten bis zum Erlangen der internationalen Hochschulreife vielfältige Bildungsmöglichkeiten zu bieten bzw. zu erschließen.

Aufbau eines Kindergartentages

Unser Kindergarten ist ab 7.30 geöffnet. In der Zeit von 7.30 bis 9.15 finden das Frühstück und das Freispiel statt.

Um 9.30 finden zwei altersgerechte Morgenkreise statt. An diese schließen sich die verschiedenen Bildungsbereiche an. Der Vormittag wird abgerundet mit einer Zeit des Freispiels im Außengelände sowie dem Mittagessen.

Nach dem Mittagessen finden die Ruheinsel sowie eine Fortführung der Arbeit mit den Vorschulkindern statt.

Am Nachmittag werden die Bildungsbereiche fortgeführt. Nach eine gemeinsamen Vesper und der Möglichkeit zum Freispiel, sowohl innen als auch auf dem Außengelände, endet der Kindergartentag pünktlich um 17.30.

Sprachförderung

Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und eine wesentliche Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg. Daher ist ein wesentliches Ziel unserer Spracharbeit, die Kinder auf den Besuch der Deutschen Schule vorzubereiten. Sie sollen zum Zeitpunkt der Einschulung in der Lage sein, dem Unterricht der ersten Klasse sprachlich angemessen zu folgen.

Das Ziel der Sprachförderung im Kindergarten ist es, dass die Kinder nicht deutscher Muttersprache eine ganzheitliche Sprachförderung genießen, mit der sie alltägliche Situationen und Anforderungen bewältigen und soziale Kontakte knüpfen können.

Im Kindergarten wird das KIKUS-Konzept (Kinder in Kulturen und Sprachen) zur DaF-/DaZ-Förderung eingesetzt.

Das Konzept umfasst eine effektive Methode zur gezielten spielerischen Sprachvermittlung für Kinder in der Kleingruppe, das mithilfe von Lernmaterialien unterstützt wird. Das Ziel der Anwendung des KIKUS-Programms ist – sowohl die Mehrsprachigkeit der Kinder als auch eine mehrsprachige Erziehungspartnerschaft – zu fördern.

Der DaF/DaZ-Unterricht im Kindergarten findet spielerisch in Kleingruppen in unserem kindgerechten DaF/DaZ-Raum für alle Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache ab dem Krippenalter statt.

Eines der wichtigsten Merkmale von KIKUS ist, dass das Konzept aus der Praxis kommt und sehr praxisorientiert ist. Die Kinder werden liebevoll zu Sprechern gemacht und gleichberechtigt in den Unterricht einbezogen. Jedes Kind wird dort abgeholt, wo es steht.

Der Schwerpunkt der Sprachvermittlung liegt auf den sprachlichen und sozialen Handlungsmustern, die die Kinder bis zum Eintritt in die Grundschule erlernen sollten: Begrüßen, Verabschieden, um Hilfe bitten, Aufforderungen, Höflichkeitsformen, Erzählen/Beschreiben, Zugehörigkeiten erkennen/zuordnen können, Fragen und Antworten formulieren. Ein weiterer wichtiger Grundsatz von KIKUS ist, dass die Muttersprache bzw. Erstsprache der Kinder wertgeschätzt und gezielt in den Unterricht einbezogen wird: z.B.: „Was heißt das auf Türkisch?

Ziel ist es, die Kinder möglichst früh spielerisch, systematisch und handlungsorientiert in ihrer Umgebungssprache Deutsch zu fördern. KIKUS bindet immer die Erstsprachen der Kinder mit ein, regt die frühe Mehrsprachigkeit an und sieht sich als Instrument für den Dialog zwischen Sprachen und Kulturen.

Selbstverständlich muss eine Deutschförderung auch im häuslichen Umfeld gewährleistet sein, die Eltern werden auf diese besondere Verantwortung hingewiesen.

Des Weiteren werden die Eltern in den Alltag des Kindergartens eingebunden. Einmal wöchentlich findet die Aktion der „Elternangebote“ statt, bei der jeweils ein Elternteil den Kindern vorliest oder ein Angebot mit ihnen durchführt.

Evaluation

Im Bereich Sprache nutzen wir die BaSiK- Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung von Frau Dr. Renate Zimmer um den jeweiligen Sprachstand der Kinder ermitteln zu können und so eine effektive Planung zu gestalten.

Des Weiteren wird von den Erzieherinnen für jedes Kind ein Portfolio erstellt, in dem die jeweiligen Entwicklungsschritte festgehalten werden. Diese stellen auch die Grundlage für Evaluationen in den Teamsitzungen dar.

Kontakt zum Kindergarten:

kiga@ers-ankara.com